ARUG II-RegE - German government adopts draft law for the implementation of the SRD II

Das Bundeskabinett hat heute den Regierungsentwurf des ARUG II beschlossen. Er folgt in den großen Linien weitestgehend dem Referentenentwurf vom 11.10.2018 (dazu ECCL-Blog v. 11.10.2018). Im Detail gab es gleichwohl einige durchaus signifikante Änderungen gegenüber dem Referentenentwurf.

 

 

Diese betrafen vor allem die Regelungen zur Identifizierung und Information der Aktionäre; diese wurden noch einmal deutlich überarbeitet und an die Vorgaben der Durchführungs-VO (EU) 2018/1212 angeglichen.

 

Bei den Regelungen zur Transparenz bei institutionellen Anlegern, Vermögensverwaltern und Stimmrechtsberatern erfolgten nur eher kleinere Modifikationen.

 

Einige durchaus signifikante Änderungen gab es auch im Bereich  Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat („say on pay“):

  •  Anstelle des Begriffs „Vergütungspolitik“ (wie in der ARRL) verwendet der RegE nun im Einklang mit der bisherigen Terminologie in § 120 AktG den Begriff „Vergütungssystem“ (ohne dass damit eine inhaltliche Änderung verbunden wäre).
  •  Vergütungssystem und Vergütungsbericht müssen nun im Einklang mit der Terminologie in der ARRL „klar und verständlich“ sein (der im RefE verwendete Begriff „allgemein verständlich“ war zu Recht als missverständlich und ggf. zu weit kritisiert worden).
  •  In § 120a Abs. 3 AktG-E wurde klargestellt, dass im Falle eines ablehnenden Hauptversammlungsvotums, in der darauffolgenden ordentlichen Hauptversammlung ein überprüftes Vergütungssystem zum Beschluss vorzulegen ist.
  • Der Hauptversammlungsbeschluss über die Billigung des Vergütungsberichts ist nun ebenfalls nicht anfechtbar.

 

Schließlich wurden auch die neuen Regelungen zu related party transactions punktuell angepasst:

  • Der Aufsichtsrat kann nun auch einen beschließenden (nicht nur ein beratenden) RPT-Ausschuss einsetzen.
  •  Maßgeblich dafür, ob bei den Ausschussmitgliedern die Besorgnis eines Interessenkonflikts besteht, ist eine objektive Betrachtung (anders als nach dem RefE steht dem Aufsichtsrat insoweit kein Beurteilungsspielraum zu).
  • Bei der Aggregation ist nun auf das Geschäftsjahr abzustellen.
  • Die Ausnahme für Geschäfte mit Tochtergesellschaften (§ 111a Abs. 3 Nr. 1 AktG-E) wurde präzisiert und erweitert.
  • Die Veröffentlichung von RPT wird nun direkt im AktG in einem neuen § 111c AktG-E geregelt (nicht im WpHG); zudem wurden die Veröffentlichungsregeln leicht modifiziert.

 

 

JS

Today, the German cabinet has adopted the official government draft law for the implementation of the SRD II ("ARUG II"). In its broad lines it substantially follows the ministerial draft of 11 October 2018 (see on this ECCL-Blog of 11 October 2018). Yet, with respect to the details, there are a number of rather significant changes compared to the ministerial draft.

 

The changes concerned in particular the rules on the identification and information of the shareholders; there were considerably revised and aligned with the Implementing Regulation (EU) 2018/1212.

 

 

As regards the rules on transparency of institutional investors, assets managers and proxy advisors, there are only rather minor amendments.

 

 

There were also quite significant changes in the area of remuneration of management and supervisory board ("say on pay"):

  • Instead of the term “Vergütungspolitik“ (“remuneration Policy”, like in the ARRL), the draft now, in line with the previous terminology in § 120 AktG, uses the term “Vergütungssystem“ (“remuneration System”) (without this entailing any change in content).
  • In line with the terminology in the SRD, the remuneration system and remuneration report now have to be “clear and understandable” (the term “generally understandable” used in the ministerial draft had rightly been criticized as unclear and potentially too broad)
  • In § 120a(3) AktG-E, it was clarified that, if the general meeting votes against the remuneration system, a revised remuneration system must be submitted for resolution at the subsequent annual general meeting.
  • The general meeting resolution approving the compensation report can now also not be challenged.

 

 

 

 

Finally, the new rules on related party transactions were also selectively adjusted:

  • The supervisory board may now also appoint a decision-making (not just an advisory) RPT committee.
  • The question whether or not there is a situation liable to give rise to a conflict of interest with respect to a committee member has to be determined objectively (unlike under ministerial draft, the supervisory board has no discretion in this respect).
  • The aggregation now has to be based on the financial year.
  • The exception for transactions with subsidiaries (§ 111a (3) no. 1 AktG-E) has been clarified and expanded.
  • The publication of RPT is now regulated directly in the AktG in a new § 111c AktG-E (not in the WpHG); in addition, the rules were slightly modified.